MDM-geförderte Produktionen in Venedig und Toronto
Bei den internationalen Filmfestivals von Venedig (28. August bis 7. September) und Toronto (5. bis 15. September) ist die Mitteldeutsche Medienförderung (MDM) mit zwei geförderten Projekten vertreten.
In der unabhängigen Venedig-Reihe Giornate Degli Autori stellt Shahab Fotouhi seinen Debütfilm „Boomerang” vor. Darin zeichnet der Regisseur das Bild zweier Generationen der iranischen Mittelschicht im heutigen Teheran, die auf ganz unterschiedliche Art mit dem restriktiven Moralkodex des dortigen Regimes umgehen. Während Behzad vom Privatleben seines Nachbarn besessen ist und versucht, ein zufälliges Treffen mit dessen Ex-Freundin zu arrangieren, ist seine Frau Sima heimlich auf der Suche nach einer neuen Wohnung für sich und ihre Teenager-Tochter Minoo. Die verliebt sich unterdessen in den jungen Keyvan und ergreift beim Flirten beiläufig die Initiative.
Das Drama ist eine deutsch-iranische Koproduktion der Leipziger New Matter Films zusammen mit Rainy Pictures und Zohal Films. Die Dreharbeiten zu „Boomerang” fanden vollständig im Iran statt, große Teile der Bild- und Tonpostproduktion anschließend in Sachsen. Die MDM unterstützte das Projekt mit 100.000 Euro Produktionsförderung, weitere Fördergelder gewährte das Medienboard Berlin-Brandenburg.
In der Sektion Special Presentations beim Toronto International Film Festival, dem größten Filmfestival in Nordamerika, wird „The End” zu sehen sein, das Spielfilmdebüt des Oscar®-nominierten Regisseurs Joshua Oppenheimer („The Act of Killing”, „The Look of Silence”). Das postapokalyptische Musical mit Stars wie Tilda Swinton und Michael Shannon handelt von einer einst wohlhabenden Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Sohn, die nach dem Weltuntergang in einem luxuriösen Bunker tief unter der Erde lebt. Als eines Tages plötzlich ein junges Mädchen vor ihrer Tür steht, gerät das familiäre Gefüge ins Wanken.
Drei Drehtage des Films, der von der MDM mit 300.000 Euro unterstützt wurde, fanden 2023 in Leipzig sowie im Erlebnisbergwerk Sondershausen in Thüringen statt.
„The End” ist eine Produktion von Final Cut For Real (Dänemark) in Koproduktion mit der Kölner MFP, Wild Atlantic Pictures (Irland), Dorje Film (Italien), Moonspun Films (Großbritannien), Anagram (Schweden) und Neon (USA). Gefördert wurde das Projekt auf deutscher Seite von MDM, Film- und Medienstiftung NRW und DFFF sowie von Eurimages. Die deutsche Kinoauswertung übernimmt MUBI.