Valentin Bolte und Georg Kästle erhalten MDM-Nachwuchspreis
Beim 19. MDM Nachwuchstag KONTAKT am 22. Juni in Erfurt haben Valentin Bolte und Georg Kästle den Pitchingpreis in Höhe von 3.000 Euro für ihr Kurzfilmprojekt „Vom Ende der Menschheit” (AT) gewonnen. Im Rahmen der Fachveranstaltung präsentierten insgesamt 15 mitteldeutsche Nachwuchstalente ihre Konzepte für zehn neue Film- und Serienprojekte.
Die Weimarer Valentin Bolte und Georg Kästle erschaffen in ihrer Kurzfilm-Komödie „Vom Ende der Menschheit” ein dystopisches Szenario. Die langersehnte Kontaktaufnahme zwischen Menschen und außerirdischem Leben verläuft anders als geplant, als bei einem Besuch aus dem All die Menschen selbst vollends ignoriert werden und stattdessen nur ein paar Vögel ins Raumschiff und in die Heimat der Außerirdischen eingeladen werden. Eine absolute Demütigung für die vermeintliche Krönung der Schöpfung, die die Frage aufwirft: Sind wir wirklich so wichtig, wie wir denken? Und haben wir das Recht, unseren Planeten so zu behandeln, wie wir es tun?
Die Jury sprach zudem eine lobende Erwähnung für das Drama „Defekt” (AT) der Leipzigerin Marie Anhut aus, welches ebenfalls in einer nicht so fernen Zukunft spielt. Darin erzählt sie die Geschichte einer Schwangeren, die sich nach einem pränatalen Test mit einer existentiellen Entscheidung konfrontiert sieht: Soll ihr ungeborenes Kind in einer Welt, in der nicht perfekte Menschen nicht mehr vorgesehen sind, eine Chance auf Leben erhalten?
Vor über 100 anwesenden Filmschaffenden, Produzent*innen und Redakteur*innen wurden im Zughafen Kulturbahnhof Erfurt darüber hinaus acht weitere Projekte vorgestellt: der Dokumentarfilm „Hurra, die Schule brennt” (AT) von Judith Schein und Volker Klotzsch aus Leipzig, der experimentelle Kurzfilm „Human Torch” (AT) von Friederike Kersten und Michaela Metzger aus Dresden und Berlin, die Miniserie „Toilettengeflüster” (AT) von Leonie Wolff und Clara Richter aus Halle, die Musical-Serie „Dancing in the Shadow” (AT) von Tamara Kollmeder und Mikael Kuetche aus Ilmenau, der mittellange dokufiktionale Essayfilm „The Darkest Hour is right before the Dawn” (AT) von Thomas Brück aus Halle, der Spielfilm „Almanstadt” (AT) von Thomas Taube aus Jena, der Dokumentarfilm „Vorübergehend geschlossen” (AT) von Anna Mangelsdorf und Carolin Haentjes aus Leipzig, sowie der Animationskurzfilm „Inverted” (AT) von Kai Zwettler aus Leipzig.
Der Jury zur Vergabe des Pitchingpreises gehörten in diesem Jahr Thomas Beyer (MDR Redaktion Geschichte und Dokumentationen), die Regisseurin und Medienpädagogin und Gewinnerin des KONTAKT Pitchingspreises 2022 Susann Frömmer, Ingelore König (Produzentin und Geschäftsführerin Mideu Films), Melvina Kotios (ZDF Redaktion Das kleine Fernsehspiel) sowie Mariana Schneider von der Stiftung Kuratorium junger deutscher Film an.
Jedes Jahr bietet der MDM Nachwuchstag KONTAKT talentierten Filmemacherinnen und Filmemachern aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen eine Bühne: Sie stellen im Rahmen eines Pitchings aktuelle Projektideen vor, um Mitstreiter*innen für deren Realisierung zu finden. Eingereicht werden können Projekte aller Genres und Formate – von kurzen oder langen Spiel-, Dokumentar-, Animations- und Hybridfilmen bis hin zu Vorhaben aus dem Bereich Neue Medien. Über die Auswahl der Projekte entscheidet eine Fachjury. Deadline für Einreichungen ist immer der 31. März. Die Ausschreibung wird Anfang 2024 veröffentlicht. Der 20. MDM Nachwuchstag KONTAKT findet im Sommer 2024 in Leipzig statt.
Weitere Informationen zum MDM Nachwuchstag KONTAKT und den diesjährigen Teilnehmer*innen finden Sie hier.
Foto: MDM