T R A I L E R  01  2 01716  Verstummte Klänge  stellt die zweite Episode einer dreiteiligen  kulturhistorischen Reihe dar  die Accentus in Koproduktion mit  WDR und Arte realisiert  Zentrales Thema bei  Musik in Zeiten  von Krieg und Revolution  ist die Verflechtung von Musik und Po  litik  Der Auftakt  Musik in Zeiten des Großen Krieges  schildert   wie die anfängliche Begeisterung westeuropäischer Komponis  ten   unter ihnen Schönberg  Debussy und Ravel   für den Ersten  Weltkrieg rasch in Ernüchterung umschlug  was sich auch in ihrer  Musik widerspiegelte  In  Verstummte Klänge  rückt Autorin und  Regisseurin Anne Kathrin Peitz nun russische Kollegen in den  Mittelpunkt  die heute weitgehend vergessen sind   Junge Wilde   wie Nikolai Roslawets  Arthur Lourié  Alexander Mossolow oder  Arseni Awraamow sorgten im frühen 20  Jahrhundert mit inno  vativen Werken für Aufsehen  So schrieb Louriè noch vor Arnold  Schönberg den ersten Zwölftonakkord der Geschichte  der von Le  nin geförderte Lew Theremin erfand 1920 mit dem Theremin das  erste elektronische Musikinstrument  Doch in den Nachwehen des  Ersten Weltkriegs und der Oktoberrevolution  die sich 2017 zum  100  Mal jährt  gerieten sie unter den politischen Machthabern aufs  Abstellgleis   Dabei waren sie zunächst von der Revolution und ih  ren Ideen angetan und engagierten sich sehr für den neuen Staat   bevor ihre Karrieren zerstört wurden   sagt Anne Kathrin Peitz    Alexander Mossolows Orchesterstück  Die Eisengießerei  ist 1927  zum 10  Jahrestag der Oktoberrevolution gespielt worden  Aber  dann kam es zu einer Hetzkampagne gegen ihn  die ihm zuerst  Gefängnis und danach Verbannung eingebracht hat  Arthur Lou  rié ernannte man zum ersten russischen Musikminister  er wurde  von den Bolschewiken berufen  als er gerade mal Mitte zwanzig  war  Er ist am Ende völlig verarmt und vergessen in Amerika ge  storben  Sergei Prokofjew  der prominenteste dieser Komponisten   ging schon 1918 in die USA  kam 1936 in die Sowjetunion zurück  und geriet anschließend mit dem System Stalin in Konflikt   Da von den porträtierten Komponisten und den Aufführun  gen ihrer Werke kein audiovisuelles Material überliefert ist  muss  te Anne Kathrin Peitz beim Dreh improvisieren   und gelangte  im Zuge dessen zu formal ungewöhnlichen Gestaltungsideen  So  inszenierte sie experimentelle Musikclips zu ausgewählten Kom  positionen  darunter auch  Die Eisengießerei   für die Alexander  Mossolow die technischen Abläufe in einer solchen Fabrik in Klän  ge übersetzt hatte  Peitz drehte zu diesem Zweck in der Stahlwerk  Thüringen GmbH in Unterwellenborn und kombinierte die dort  entstandenen Aufnahmen von Hochöfen mit Breakdancern  die sie  in der Schaubühne Lindenfels in Leipzig filmte   Ihre Tanzbewe  gungen haben etwas Maschinelles  Technisches an sich  was gut  in diesen Kontext passt   findet sie  In einer alten  in den 1920er  Jahren erbauten Gasmaschinenzentrale in Unterwellenborn ließ  die Regisseurin weitere Werke von klassischen Musikern auffüh  ren  Ein Flötist konzertierte auf einem fahrenden Förderkran in  20 Metern Höhe  Pianisten  Sänger und Theremin Spieler traten  inmitten gigantischer Apparaturen auf  Außerdem widmet sich  ein Erzähler  gespielt vom deutsch kasachischen Schauspieler Wal  demar Hooge  in szenischen Intermezzi schlaglichtartig den Bio  graphien der Künstler   So skizziert er etwa Mossolows Werdegang  anhand von Schuhen  die er in einer Truhe auf dem Dachboden  findet  oder erinnert sich durch eine Diashow an Stationen in Pro  kofjews Leben  Als er in seinem Wohnzimmer Musik von Lourié  im Radio hört  beginnt er über dessen Ruf als Frauenheld und seine  Freundschaft mit Strawinsky zu plaudern   erläutert Peitz   Ergänzend beleuchten Experten  Musiker und Nachfahren die  Schicksale der Komponisten  stellen kulturelle Bezüge her und  setzen sie in einen historischen oder politischen Zusammenhang   Zu Wort kommen unter anderem der lettische Geiger Gidon Kre  mer  der deutsche Pianist und Komponist Steffen Schleiermacher  und die russische Musikwissenschaftlerin Inna Barsowa  Nach  lassverwalterin von Alexander Mossolow  Verwoben werden  all diese gestalterischen Elemente mit Archivmaterial aus der  Zeit der Oktoberrevolution und der Lenin Ära  Darüber hinaus  werden Ausschnitte aus Sergei Eisensteins Stummfilmklassiker   Oktober  zu sehen sein  Im Januar ging die Postproduktion von   Verstummte Klänge  zu Ende  Wie  Musik in Zeiten des Gro  ßen Krieges  soll die 55 minütige Dokumentation voraussichtlich  noch 2017 bei Arte ausgestrahlt werden  Bereits in Arbeit ist auch  der dritte und abschließende Teil der Reihe   Macht der Musik   Musik der Macht   AT   Regie bei dem Projekt führen Isa Willin  ger und Maria Stodtmeier   El Sistema    Alle drei Teile wurden  von der MDM gefördert  G E N I E S  A U F  D E M  A B S T E L L G L E I S       V E R S T U M M T E  K L Ä N G E   Eine vergessene Generation talentierter russischer Musiker und eine Zeit weitreichender gesellschaftlicher Umwälzungen  erweckt die TV Dokumentation  Verstummte Klänge   Komponisten im revolutionären Russland  zum Leben  Regie bei  dem Projekt der Leipziger Produktionsfirma Accentus Music führt Anne Kathrin Peitz   Satiesfiktionen     
        
        
        
        
        
          
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