in der Region verortet  Die wichtigste Veranstaltung  ein großes  Pitching mit internationalen Redakteuren  findet stets in Leip  zig statt  Als ich 2004 bei DOK Leipzig angefangen habe  bin ich  dann selbst in die Stadt gezogen  Ursprünglich haben Sie Regie in München studiert und   danach Dokumentarfilme gedreht  Sie haben die Medien  landschaft somit in vielen Facetten kennengelernt    Was reizt Sie an dem Tätigkeitsfeld Medienförderung  Förderungen sind ganz wichtige Institutionen  die das Filmge  schäft in Europa in seiner künstlerischen und kulturellen Qualität  und Vielfalt überhaupt erst ermöglichen  Zudem ist der Job sehr  komplex und vielschichtig  Gespräche mit Produzenten und Krea  tiven über konkrete Projekte gehören ebenso dazu wie die Bereiche  Aus  und Fortbildung und die Überzeugungsarbeit auf politischer  Ebene  um die Anliegen der MDM zu vertreten und den Medien  standort voranzubringen  Schließlich sollen Medienschaffende  hier auch weiterhin möglichst gute Bedingungen vorfinden  Das ist  eine spannende Aufgabe  bei der mir meine bisherigen beruflichen  Erfahrungen zugutekommen werden  So ist etwa bei DOK Leipzig  unter meiner Leitung DOK Industry  eine umfangreiche Plattform  mit Branchenangeboten für Filmemacher  Produzenten  Weltver  triebe und Fernsehredakteure  geschaffen worden  In der Folge  mussten wir immer genau schauen  was in der Medienwelt gerade  vor sich geht und wie wir als Festival darauf reagieren können  So  habe ich sehr genau mitbekommen  wie radikal sich die Branche  durch den Prozess der Digitalisierung in allen Bereichen verändert  hat  von der Produktion bis hin zu den Vertriebsoptionen und Er  lösmodellen  Auch eine Filmförderung muss permanent überprü  fen  inwieweit sie den Anforderungen des Marktes gerecht wird   Durch meine Arbeit im MDM Vergabeausschuss konnte ich mir in  den letzten sechs Jahren ebenfalls einen guten Überblick über die  hier ansässigen Firmen und die politischen Akteure verschaffen  Welchen Eindruck haben Sie in Ihrer Funktion als Mitglied   des Vergabeausschusses von der Entwicklung der MDM und   des Medienstandortes Mitteldeutschland gewonnen  Die Arbeit der MDM hat sich mit den Jahren immer weiter ver  feinert  Ihre Regularien wurden an die Bedingungen im Filmsek  tor und an die Bedürfnisse der Produzenten angepasst  damit eine  optimale Unterstützung gewährleistet ist  Daneben habe ich beob  achtet  dass die Anzahl der Anträge und oft auch die Höhe der be  antragten Summen gestiegen ist  weil in der Region verstärkt große   aufwendige Projekte realisiert werden  Da spreche ich nicht nur von  den vereinzelt gedrehten Hollywood Filmen  sondern auch von an  deren Spielfilmen  Außerdem ist es für Produzenten in den letzten  Jahren sehr viel härter geworden  ihre Stoffe zu finanzieren   egal   ob es sich um Spiel   Dokumentar  oder Animationsfilme handelt   Das liegt nicht zuletzt auch daran  dass die öffentlich rechtlichen  Fernsehsender ihr finanzielles Engagement zum Teil drastisch zu  rückgefahren haben  was wir als Förderung nur bedingt auffangen  können  Selbst wenn viele Regionaleffekte erbracht werden  ist die  Bewilligung hoher Antragssummen nicht immer zu leisten  Schwerpunkt der MDM ist die Kinofilmförderung sowie   in geringerem Maße die Förderung von TV Projekten    Welche Bereiche könnten künftig an Bedeutung gewinnen  Es ist sehr spannend  was auf dem Gebiet der Neuen Medien  passiert  in Feldern wie Virtual Reality  360  Film oder transmedi  ales Erzählen  Da bieten sich hochinteressante Tätigkeitsbereiche  für unterschiedliche kreative Gewerke  Filmemacher müssen zum  Beispiel plötzlich mit Webdesignern oder Programmierern zu  sammenarbeiten  Allerdings sind die Auswertungsmöglichkeiten  für solche Projekte oft noch unklar  wodurch diese neuen Techno  logien und Erzählweisen bislang nicht leicht zu finanzieren sind   Sie müssen sich ein breiteres Publikum erst erschließen  Um das  Ganze auf tragfähige Füße zu stellen  wird die Mithilfe von Förder  institutionen unerlässlich sein  Es gibt bereits einige sehr vielver  sprechende Akteure in der Region  die das Potenzial besitzen  sich  zu profilieren und auf dem Markt international konkurrenzfähig  zu werden  Auf diesem Weg müssen wir sie begleiten  Generell ist  der Medienstandort Mitteldeutschland mittlerweile ziemlich gut  aufgestellt  in manchen Bereichen ist aber noch Luft nach oben  Wo zum Beispiel  Ein Ziel sollte es sein  dass sich noch mehr leistungsfähige Pro  duktionsfirmen und Dienstleister in Mitteldeutschland ansiedeln   Die drei Länder verfügen über eine klare Ausrichtung  mit Thü  ringen als Kindermedienland  dem Schwerpunkt Postproduktion  in Sachsen Anhalt und der großen Anzahl von Filmproduzenten  in Sachsen  Prinzipiell ist das gut  aber etwas mehr Diversifikation  könnte nicht schaden   genauso wie eine höhere Zahl von Fach  kräften in manchen Gegenden  Das würde es Produzenten noch  leichter machen  ihre Projekte in der Region zu realisieren  Darü  ber hinaus gibt es hier nur wenige Herausbringungspartner für Fil  me  Auch eine größere Anzahl von Kinos  insbesondere in Thürin  gen und Sachsen Anhalt  wäre in meinen Augen wünschenswert  Sie haben vorhin erwähnt  dass immer mehr Filme in  der Region entstehen  Sehen Sie die MDM in der Pflicht   noch stärker Prioritäten zu setzen  auch vor dem Hinter  grund der rasant gestiegenen Zahl von Kinostarts  die  zu einem Kannibalisierungseffekt geführt haben  Die Problematik  wie man verhindern kann  dass zu viele Filme  in die Kinos kommen  die keine Chance haben  ihr Publikum zu  finden  treibt alle in der Branche um  Da wird viel diskutiert  auch  bei den Förderungen  Zunächst einmal ist es so  dass wir qualitativ  hochwertige Projekte aus der Region bevorzugt unterstützen  da  mit Produktionsfirmen hier auch in Zukunft eine solide Existenz  grundlage vorfinden  Kontinuität ist mir da sehr wichtig  Die Frage   ob nicht manchmal zu viele Filme mit niedrigen Antragssummen  gefördert werden  anstatt lieber eine kleinere Zahl von Projekten  mit jeweils mehr Geld zu bedenken  hat per se ihre Berechtigung   Aber Basis unserer Förderentscheidungen sind immer die Anträge   die uns vorgelegt werden  Und bei vielen Filmen wäre eine höhere  Fördersumme gar nicht sinnvoll  weil es im Gegenzug zu keiner  Steigerung der Regionaleffekte kommen würde  Zudem geht die  Schere bei kleinen und großen Budgets immer weiter auseinander   während Budgets im mittleren Bereich zunehmend verschwinden  Wie könnte der talentierte Nachwuchs  noch stärker gefördert werden  Es gab immer wieder Diskussionen  ob man in Mitteldeutsch  land eine Filmhochschule gründen sollte  Auf den ersten Blick  mag das Fehlen einer solchen Einrichtung einen echten Stand  ortnachteil bedeuten  dennoch plädiere ich dagegen  weil es mei  ner Meinung nach in Deutschland bereits genug Filmakademien  sowie Filmstudiengänge an Universitäten und Hochschulen gibt   Jedes Jahr drängen zahlreiche junge Regisseure auf den Markt   doch die wenigsten finden realistische Arbeitsbedingungen vor   Viele verschwinden nach ihrem ersten oder zweiten Film wie  der von der Bildfläche  Was mir allerdings in Mitteldeutschland  fehlt  ist eine sinnvolle Koordinierung der vorhandenen Aus   und Weiterbildungsangebote  Sie könnten mit einer klareren  Strategie noch besser aufeinander abgestimmt werden  Wenn regi  onale Talente an einer Filmhochschule unterkommen und dort ihr  T R A I L E R  01  2 0171 0  
        
        
        
        
        
          
          Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht. 
          Klicken Sie 
hier um zur Online-Version zu gelangen.